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Vereinsamung
im Alter

Vereinsamung im Alter

 

Was tun gegen Einsamkeit?

Einsamkeit hat viele viele Ursachen.

Nicht immer ist sie Resultat mangelnder Kontakte. Die Folgen sind oft schwer und reichen von Depressionen bis zu chronischen Krankheiten. In manchen Fällen wird die Einsamkeit so stark, dass sich Betroffene selbst töten.

Zur Bekämpfung von Einsamkeit braucht daher viele Ansätze.

Die Bedarfe sind vielzählig: Dabei kann es sich um erschwerte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben durch zu niedrige Einkommen handeln, die Besuche in Cafés oder Theatern unmöglich machen. Einsamkeit ist meist nicht von finanzieller Grundlage zu trennen. Insbesondere Menschen, die von viel zu niedrigen Renten leben müssen, bleibt die gleichwertige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verwehrt.

Auch für essenzielle medizinische Güter wie Brillen oder Antidepressiva sind finanzielle Eigenanteile eingeplant, die nicht jeder leisten kann.

Es kann sich genauso um fehlende Zugänge zu Mobilität handeln; sowohl, weil regelmäßige Ticketkäufe nicht leistbar sind, als auch, weil schlichtweg kein regelmäßiges Angebot verfügbar ist, denn Autoverkehr ist Individualverkehr, von dem viele Menschen aus Altersgründen oder finanziellen Gründen de facto ausgeschlossen sind.

Genauso kann mangelnde Barrierefreiheit dafür sorgen, dass Menschen gar nicht erst potentielle Angebote wahrnehmen.

Wie entsteht das Gefühl der Vereinsamung?

Einsamkeit hat viele viele Ursachen.

Nicht immer ist sie Resultat mangelnder Kontakte. Die Folgen sind oft schwer und reichen von Depressionen bis zu chronischen Krankheiten. In manchen Fällen wird die Einsamkeit so stark, dass sich Betroffene selbst töten.

Studien, die den Entstehungsprozess erläutern, gibt es derzeit nicht viele.

“Überhaupt sind die komplexen Ursachen sowie Auswirkungen von Einsamkeit in Deutschland bisher noch nicht ausreichend untersucht”

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)

Drucksache 20/4594, Aus der Antwort der Bundesregierung auf meine kleine Anfrage

Menschen Ü85 sind immer stärker von Einsamkeit betroffen

Vereinsamungsquote in Alterskohorte 85+ ist über den Zeitraum der Coronapandemie drastisch angestiegen. Lag sie 2014 noch bei 3,51%, betrug die Quote im letzten Jahr über 12%. Das ergeben die Zahlen des deutschen Alterssurvey.

DIE LINKE fordert daher 

Werbeblock: Silbernetz e.V.

Das Foto entstand bei einem Besuch des Projektes Silbernetz – eine Art Telefonservice für ältere Menschen, bei dem einsame Menschen anrufen und einfach plaudern können. Dort entstehen Patenschaften, die den Anrufenden Stabilität, Hoffnung und einen Sinn geben. Für viele Anrufende ein wirklicher Anker im Leben.

  • Europäischer Sozialfonds (ESF) Plus-Programm „Stärkung der Teilhabe älterer Menschen – gegen Einsamkeit und soziale Isolation“ (STäM):
    Von mehr als 70 Trägern wird der Auf- und Ausbau von regionalen Vernetzungsstrukturen vorangetrieben und sozial neuartige Angebote umgesetzt.

 

  • Modellprojekt „Miteinander – Füreinander: Kontakt und Gemeinschaft im Alter“ des Malteser Hilfsdienstes (MHD):
    An rund 110 Standorten werden Besuchs- und Begleitungsangebote umgesetzt.

 

  • Modellprojekt „Verein(t) gegen Einsamkeit“ des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB):
    90.000 Sportvereine, die im DOSB organisiert sind, werden für die Situation einsamer Menschen sensibilisiert.

Welche Projekte fördert die Bundesregierung?

Die einfache Antwort lautet: drei. Drei Projekte. Das reicht natürlich bei Weitem nicht aus.

DIE LINKE fordert daher stärkere und weitergehende Projektfinanzierungen im Bereich Einsamkeitsbekämpfung.

Mehr dazu und parlamentarische Arbeit:

  • Meine Kleine Anfrage „Vereinsamung im Alter“ an das BMFSFJ
  • Kompetenznetzwerk Einsamkeit (KNE)